Schlauchliner Rohrsanierung – Vor- und Nachteile
- Kwadrat-Sanierung
- 10. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Viele Abwasserleitungen sind mit den Jahren durch Risse, Wurzeleinwuchs oder altersbedingten Materialabbau stark beschädigt. Statt einer aufwändigen offenen Sanierung greifen viele Fachbetriebe heute zum bewährten Schlauchliner-Verfahren. Doch auch wenn diese Methode viele Vorteile bietet, gibt es Einschränkungen, die bei der Wahl der Sanierungsmethode berücksichtigt werden müssen. In diesem Beitrag beleuchten wir fundiert die Vor- und Nachteile der Schlauchliner Rohrsanierung und geben Ihnen praxisnahe Einblicke in die Anwendungsmöglichkeiten.
Was ist das Schlauchliner-Verfahren?
Das Schlauchliner-Verfahren, auch als Inliner-Sanierung bekannt, ist eine moderne Methode der grabenlosen Rohrsanierung. Es eignet sich besonders zur Sanierung von defekten Abwasserrohren mit kleinen bis mittleren Schäden. Hierbei wird ein harzgetränkter Schlauch – der sogenannte Liner – in das beschädigte Rohr eingebracht. Durch Druck (Luft oder Wasser) legt sich dieser passgenau an die Rohrwand an. Nach dem Aushärten bildet sich ein neues, belastbares Innenrohr – das sogenannte „Rohr im Rohr“.
Diese Methode kommt besonders bei Hausanschlüssen oder kommunalen Abwasserkanälen zum Einsatz, wenn ein Austausch der Rohre durch Aufgrabungen wirtschaftlich oder technisch ungünstig wäre.
Die Vorteile der Schlauchliner Rohrsanierung
Geringe Eingriffe in die Umgebung
Ein großer Vorteil ist der Verzicht auf Aufgrabungsarbeiten. Straßen, Wege oder Grünflächen bleiben intakt – das reduziert sowohl die Bauzeit als auch die Sanierungskosten erheblich.
Zeitsparend und effizient
Durch die grabenlose Methode ist die Durchführung meist innerhalb eines Tages möglich – insbesondere bei Hausanschlüssen. Auch Verkehrsbehinderungen werden weitestgehend vermieden.
Flexibel anpassbar
Dank der hohen Flexibilität des Schlauches können auch Leitungsverläufe mit Bögen oder Durchmesserwechseln problemlos saniert werden.
Hohe Beständigkeit und Dichtigkeit
Nach dem Aushärten entsteht ein dichtes und korrosionsbeständiges Rohr. Die neue Innenbeschichtung ist zudem chemisch widerstandsfähig und schützt langfristig vor weiteren Schäden.
Überwachung und Qualitätssicherung
Sowohl der Einbauprozess als auch die Aushärtung werden mittels Kamera- und Messtechnik überwacht. Das erhöht die Prozesssicherheit und senkt die Fehlerquote.
Kosteneffizienz
Im Vergleich zur offenen Bauweise ist das Schlauchliner-Verfahren wirtschaftlicher – insbesondere bei großen Leitungslängen und schwer zugänglichen Bereichen.
Die Nachteile der Schlauchliner Rohrsanierung
Nicht bei statisch geschwächten Rohren einsetzbar
Ein grundlegendes Kriterium für den Einsatz ist die strukturelle Stabilität des Altrohres. Ist das Traggerüst bereits zu stark beschädigt, hilft nur eine offene Sanierung mit Austausch der Leitung.
Beschränkter Schadensumfang
Stark deformierte, eingefallene oder vollständig zerstörte Rohre können nicht mit dem Schlauchliner saniert werden. Hier ist eine konventionelle Erneuerung notwendig.
Durchmessergrenze
Typischerweise ist das Verfahren für Rohrdurchmesser ab ca. 100 mm geeignet. Kleinere Leitungen oder Hausanschlussleitungen mit zu geringen Querschnitten können nicht immer bedient werden.
Geruchsbelästigung durch Harze
Während des Aushärtungsvorgangs können – abhängig vom verwendeten Harztyp – Gerüche entstehen, die als störend empfunden werden können. Moderne Harze sind jedoch deutlich emissionsärmer geworden.
Vorbereitung notwendig
Vor dem Einbau des Liners muss das Rohr gründlich gereinigt und inspiziert werden. Ablagerungen oder Wurzeleinwuchs müssen entfernt werden, was zusätzlichen Aufwand mit sich bringt.

Häufige Fragen zur Schlauchliner Rohrsanierung
Wie lange hält ein Schlauchliner?
Ein professionell eingebauter Liner hält in der Regel 50 Jahre und länger, abhängig von den verwendeten Materialien und den Umgebungsbedingungen.
Kann jeder Rohrschaden mit dem Schlauchliner-Verfahren saniert werden?
Nein, nur stabile Rohrstrukturen mit kleinen bis mittleren Schäden eignen sich für dieses Verfahren. Große Schäden erfordern meist eine offene Sanierung.
Ist das Verfahren auch bei Wohnhäusern anwendbar?
Ja, besonders bei Ein- und Mehrfamilienhäusern ist der Einsatz häufig und effizient, da kaum Eingriffe im Gebäude notwendig sind.
Wie lange dauert eine Schlauchliner-Sanierung?
In vielen Fällen kann die Sanierung innerhalb eines Tages abgeschlossen werden. Bei längeren Leitungen kann der Prozess auch mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Ist die Sanierung mit Schlauchliner genehmigungspflichtig?
Im privaten Bereich ist meist keine Genehmigung notwendig. Bei öffentlichen Leitungen ist jedoch häufig eine Zustimmung der Kommune erforderlich.
Was kostet eine Schlauchliner Rohrsanierung?
Die Kosten variieren je nach Länge, Durchmesser und Schadensbild der Leitung. Durchschnittlich kann man mit 80–250 Euro pro Meter rechnen.
Fazit
Das Schlauchliner-Verfahren ist eine zukunftsorientierte Methode zur grabenlosen Rohrsanierung. Es kombiniert hohe Effizienz mit geringen Eingriffen und überzeugt durch lange Haltbarkeit. Dennoch sollten die baulichen Voraussetzungen genau geprüft werden, bevor diese Lösung eingesetzt wird. Mit der richtigen Technik und einem erfahrenen Sanierungspartner wie der kwadrat-sanierung lassen sich exzellente Ergebnisse erzielen – nachhaltig, wirtschaftlich und umweltschonend.
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